Ausstellung „Sieh mich an“
Kuratorin: Anna Spitzbart 28.06.2015 – 30.09.2015
Das Papiermachermuseum begibt sich auf eine Spurensuche in der Geschichte der ehemaligen Steyrermühl Kunstdruckabteilung. In Kooperation mit der Albertina Wien, der österreichischen Nationalbibliothek und der Wienbibliothek im Rathaus ist eine einzigartige Ausstellung entstanden, die in die Glanzzeit des Verlages eintaucht. Die Galerie Papierwelten, in den historischen Gebäuden der alten Papierfabrik, bietet die optimale Umgebung dafür. Von der Zeit gezeichnete Industriehallen und zartes Papier finden hier nach einem Jahrhundert bewegter Geschichte wieder zueinander. Von den 1890ern bis in die 1960er reicht die Bandbreite der Ausstellungsobjekte, darunter Jubiläums-, Tourismus- und Werbeplakate. Neben Johann Nestroy und Pablo Picasso finden sich Werbungen für Tabakregie und Manner Neapolitaner-Waffeln. Prächtige, elegante Plakate aus dem Jugendstil treffen auf lebhafte, auffällige Werbeplakate aus den 1950er Jahren: 120 Jahre österreichische Geschichte, in Plakaten konserviert.
Ausstellung „Papier Schöpfungen“
Ernst Skricka 09.05.2015 – 13.06.2015
Seit jeher ist das Papier Grund für Ernst Skričkas künstlerische Schöpfungen. Die gezeichneten Spuren, ob direkt mit der Feder gezogen oder mit Pinsel und Radiernadel auf der Platte geätzt und folgend gedruckt, bilden eine Einheit mit dem handgeschöpften Material der Bildfläche. Die dicht gepressten Fasern nehmen die Künstlerfährten in sich auf, wie der Acker die Pflugscharen. Skričkas Strich kann zum einen attackierend, verletzend, scharf, jedoch auf der anderen Seite weich-tänzelnd ausfallen. Widerständig Kratziges trifft auf lyrische Leichtigkeit – Ernst auf Spiel.
Ausstellung „Papierwerke zwei und drei D“
KRO ART 03.07.2015 – 31.08.2015
„Papier ist nicht nur „geduldig“, sondern auch ein besonderer (Kunst)Werkstoff. Seit Jahrhunderten ist es die Basis für rasche Skizzen, Entwurfzeichnungen oder ausführlich gestaltete Bildwerke im großen und kleinen Format; es dient aber auch schon genauso lange als Werkstoff für dreidimensionale Kunstwerke.
Die Kunst des japanischen Origami ist hier nur ein Stichwort; Papierskulptur ist jedoch vor allem ein im 20.Jahrhundert massiv weiterentwickelter Teilbereich plastischen Gestaltens geworden.
Ob im Sinne der „arte povera“ als bewusst gesetztes Zeichen der Verwendung von Alltagsmaterialien, ob als Pappmaché oder mit Kartonschachteln als Modul gestaltet – Papier ist zwischenzeitlich zu einem selbstverständlichen Ausgangspunkt auch für dreidimensionales künstlerisches Formen geworden.
Die große Freiheit, die Papier vermittelt, seine quasi omnipräsente Verfügbarkeit ist ein besonderes Willkommenszeichen an die Kunst: weiß und „unschuldig“, offen für jede Zeichensetzung oder andere Intervention. Und diese Freiheit wird auch ausgenützt und weiterentwickelt. Papier wird nicht nur bezeichnet und bemalt, mit den unterschiedlichsten Drucktechniken darauf Bilder gestaltet – bis hin zum aufwändigen Computerdruck – sondern auch zerkleinert, zerknüllt, eingerissen, neu zusammengefügt.